Flügel

Flügel

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Flü|gel ['fly:gl̩], der; -s, -:
1.
a) paariger, am Rumpf sitzender Körperteil, mit dessen Hilfe Vögel und Insekten fliegen:
ein Schmetterling mit gelben Flügeln; der Vogel breitet seine Flügel aus.
Syn.: Schwinge (geh.).
Zus.: Insektenflügel, Schmetterlingsflügel.
b) die Flügel hängen lassen: mutlos und bedrückt sein:
nur weil es diesmal nicht geklappt hat, musst du doch nicht gleich die Flügel hängen lassen!
2. beweglicher Teil eines mehrgliedrigen [symmetrischen] Ganzen:
der rechte Flügel des Altars.
3. seitlicher Teil eines Gebäudes:
sein Zimmer lag im linken Flügel des Krankenhauses.
Syn.: Trakt.
Zus.: Seitenflügel.
4. Gruppierung innerhalb einer politischen oder weltanschaulichen Partei:
der linke, rechte Flügel der Partei; sie gehört dem linken Flügel der Partei an.
5. größeres, dem Klavier ähnliches Musikinstrument auf drei Beinen, dessen Deckel hochgestellt werden kann (und in dem die Saiten waagerecht in Richtung der Tasten gespannt sind):
eine Sonate auf dem Flügel spielen; jmdn. am/auf dem Flügel begleiten.
Syn.: Klavier.

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Flü|gel 〈m. 5
1. zum Fliegen dienender Körperteil der Vögel, Insekten u. a. Tiere
2. eines der beiden seitlichen Blumenblätter der Schmetterlingsblüte
3. häutiger Frucht- u. Samenanhang zur Verbreitung durch den Wind
4. wie ein Flügel stromlinienförmig gestaltetes Tragwerk des Flugzeugs
5. länglicher Anbau, Seitenbau eines Gebäudes
6. Außenteil eines mehrteiligen Ganzen (Altar\Flügel, Fenster\Flügel, Lungen\Flügel, Tür\Flügel)
7. treibende Fläche des Windrades, Treibrades, der Flügelschraube u. Ä.
8. 〈Mil.; Sp.〉 äußere Einheit einer aufgestellten Truppe od. Mannschaft
9. in Form eines Vogelflügels gebautes Klavier mit waagerecht liegenden Saiten (Konzert\Flügel)
10. 〈Sinnbild für〉 Schwung, Schweben
11. 〈kurz für〉 Parteiflügel
● einem Vogel die \Flügel beschneiden, stutzen; jmdm. die \Flügel beschneiden 〈fig.〉 jmds. Freiheit einschränken, jmdm. den Schwung nehmen; die \Flügel hängen lassen 〈fig.〉 mutlos sein; er hat sich die \Flügel verbrannt 〈fig.〉 ist an seinem zu kühnen Plan gescheitert, hat sich dabei selbst geschadet; der Gedanke verleiht mir \Flügel 〈fig.〉 gibt mir Mut u. Schwung ● der rechte, linke \Flügel ● am \Flügel: XY (als Begleiter eines Sängers); auf den \Flügeln des Geistes, der Fantasie, der der Liebe, Poesie, des Traumes 〈fig.〉; mit den \Flügeln schlagen [<mhd. vlügel;fliegen]

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Flü|gel , der; -s, -:
1.
a) [mhd. vlügel] paariges, am Rumpf sitzendes Organ, mit dessen Hilfe Vögel u. Insekten fliegen (1):
der Adler breitet die F. aus;
die Gans hat einen F. gebrochen, schlägt mit den -n;
die F. hängen lassen (ugs.; mutlos u. bedrückt sein);
jmdm. die F. beschneiden/stutzen (jmds. Tatendrang, Übermut dämpfen);
jmdm. F. verleihen (geh.; jmdn. beflügeln a);
b) (von mythologischen o. Ä. Wesen) in der Form den Vogelflügeln ähnliches, zum Fliegen geeignetes Organ:
ein Engel, eine Elfe mit silbernen -n;
c) (Flugw.) Tragflügel.
2.
a) Teil eines zwei- od. mehrgliedrigen, symmetrischen Ganzen:
der rechte F. eines Altars, Fensters;
der linke F. der Lunge;
b) von einem [sich im Zentrum drehenden] Mittelstück abstehendes Teil eines mechanischen Geräts, das in der Form od. Funktion einem Vogelflügel ähnelt:
die F. der Windmühle;
eine Schiffsschraube mit drei -n.
3.
a) [unter Einfluss von gleichbed. lat. ala, eigtl. = Vogelflügel] äußerer Teil einer aufgestellten Truppe, Mannschaft o. Ä.:
der linke F. der Armee;
über die F. (Fußball; über den vorderen rechten u. linken Teil der gegnerischen Spielfeldhälfte) angreifen;
b) Gruppierung innerhalb einer politischen od. weltanschaulichen Partei od. Gruppe:
der linke, rechte F. der Partei.
4. seitlicher Teil eines größeren Gebäudes, der in einem Winkel an das Hauptgebäude anschließt:
im westlichen F. des Schlosses.
5. [nach der Ähnlichkeit mit einem Vogelflügel] großes, dem Klavier ähnliches Musikinstrument auf drei Beinen mit relativ flachem, an die Form eines Vogelflügels erinnerndem Resonanzkörper, dessen Deckel hochgestellt werden kann u. in dem die Saiten waagerecht in Richtung der Tasten gespannt sind:
am F., auf dem F. begleitete eine berühmte Pianistin.

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Flugel
 
[englisch, 'fluːgl\], Kurzform für Flügelhorn.

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Flü|gel, der; -s, - [1 a: mhd. vlügel; 3 a: unter Einfluss von gleichbed. lat. ala, eigtl. = Vogelflügel; 5: nach der Ähnlichkeit mit einem Vogelflügel]: 1. a) paariges, am Rumpf sitzendes Organ, mit dessen Hilfe Vögel u. Insekten ↑fliegen (1): der Adler breitet die F. aus; die Gans hat einen F. gebrochen, schlägt mit den -n; vom Brathähnchen nur einen F. abbekommen; Ü die Zeit trug ihn auf ihren mächtigen -n hinweg (Schnabel, Marmor 51); auf den -n der Träume; *die F. hängen lassen (ugs.; mutlos u. bedrückt sein); jmdm. die F. beschneiden/stutzen (jmds. Tatendrang, Übermut dämpfen); sich <Dativ> die F. verbrennen (selten; bei dem Bestreben, hochfliegende Pläne zu verwirklichen, Schaden erleiden; Anspielung auf Ikarus, der in der griech. Sage mit seinem Vater Dädalus aus dem kretischen Labyrinth mithilfe künstlicher Flügel flieht, wobei er - trotz der Warnung seines Vaters - der Sonne zu nahe kommt, sodass das Wachs seiner Flügel schmilzt u. er ins Meer stürzt): Es ist nicht so, dass ich mich dabei unglücklich fühle, auch wenn ich manchmal anecke und mir die F. verbrenne (Schreiber, Krise 201); jmdm. F. verleihen (geh.; jmdn. beflügeln a); b) (von mythologischen o. ä. Wesen) in der Form den Vogelflügeln ähnliches, zum Fliegen geeignetes Organ: ein Engel, eine Elfe mit silbernen -n; c) (Flugw.) Tragflügel: Die Maschine, von Böen geschüttelt, sodass die F. wippten, kreiste (Frisch, Gantenbein 387). 2. a) [beweglicher] seitlicher Teil eines mehrgliedrigen, symmetrischen Ganzen: der rechte F. eines Altars, Fensters; der linke F. der Lunge; ein Portal mit hohen -n; die Furchen, die stolz und grämlich von den -n seiner Nase in den Bart verliefen (Th. Mann, Hoheit 39); b) von einem [sich im Zentrum drehenden] Mittelstück abstehendes Teil eines mechanischen Geräts, das in der Form od. Funktion einem Vogelflügel ähnelt: eine Schiffsschraube mit drei -n; die F. der Windmühle. 3. a) äußerer Teil einer aufgestellten Truppe, Mannschaft o. Ä.: der linke F. der Armee; Er marschierte am rechten F. der Reihe (Plievier, Stalingrad 94); über die F. (Fußball; über den vorderen rechten u. linken Teil der gegnerischen Spielfeldhälfte) angreifen; b) Gruppierung innerhalb einer politischen od. weltanschaulichen Partei od. Gruppe: der linke, rechte F. der Partei; die Spaltung der Arbeiterbewegung in einen revolutionären und einen reformistischen F. (Fraenkel, Staat 26). 4. seitlicher Teil eines größeren Gebäudes, der in einem Winkel an das Hauptgebäude anschließt: im westlichen F. des Schlosses; das stille Haus, mit seinen zwei weit vorgreifenden -n (H. Mann, Stadt 48). 5. großes, dem Klavier ähnliches Musikinstrument auf drei Beinen mit relativ flachem, an die Form eines Vogelflügels erinnerndem Resonanzkörper, dessen Deckel hochgestellt werden kann u. in dem die Saiten waagerecht in Richtung der Tasten gespannt sind: am/auf dem F. begleitete ein berühmter Pianist.

Universal-Lexikon. 2012.

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